25.05.2018 - Wieder erstarkt
Das Comeback Europas
Wieder erstarkt - Das Comeback Europas
Eine Dekade ist seit Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise vergangen. Europa hat vielleicht am meisten unter ihr gelitten. Die politisch unvollendete Währungsunion offenbarte ihre Achillesferse, und eine Europa-Skepsis machte sich in vielen Ländern bemerkbar, politisch geschürt von rückwärtsgewandten, nationalistischen Populisten. Die Brexit-Entscheidung markierte den traurigen Höhepunkt dieser Entwicklung.
Die „Whatever it takes“-Politik der EZB konnte das Schlimmste verhindern – glücklicherweise. Und das Blatt beginnt sich zu wenden. Wir sind positiv für Europa und seine Wirtschaft gestimmt.
Erstens zeigen jüngste Umfragen, gerade auch in Deutschland, wieder eine stärkere Hinwendung der Bevölkerung zu Europa. Der Brexit und die globalen Verwerfungen scheinen doch viele wachgerüttelt zu haben.
Zweitens kehrt wirtschaftliche Wachstumsdynamik in der Breite der europäischen Staaten zurück. Aktienmärkte reflektieren dies ebenso wie die Spread-Entwicklung der Staatsanleihen. Und eine weitere Stärkung des Dollars auf sein faires Niveau wird das exportstarke Europa weiter beflügeln, auch wenn neue Zölle verhandelt werden sollten.
Mit der Präsidentschaftswahl in Frankreich steht drittens die „deutsch-französische Achse“. Sie war und ist seit jeher der Katalysator für eine stärkere und bessere europäische Integration.
Schließlich wird die EZB klug genug sein und einen homöopathischen und kommunikativ gut begleiteten Pfad der Normalisierung der Zinspolitik beschreiten. Alles in allem, es könnten gute Jahre für Europa werden!